Tag der Pressefreiheit

3. Mai 2025• Beitrag von

Wie frei ist der Journalismus in Deutschland?

Jedes Jahr am 03. Mai wird der Internationale Tag der Pressefreiheit gefeiert. Pressefreiheit klingt zunächst abstrakt – betrifft uns aber alle. Ob Redakteur*innen in Schüler*innenzeitungen, in Newsformaten auf Instagram oder Moderator*innen im Jugendradio. Wer sich in der Medienwelt rumtreibt, profitiert von der Pressefreiheit. Sie schützt unser Recht auf verlässliche Informationen und ermöglicht, dass auch umstrittene Themen öffentlich gemacht werden. Konkret sichert die Pressefreiheit, dass Medien unabhängig vom Staat oder anderen Einflüssen, pluralistisch und frei arbeiten können. In Deutschland sind diese Freiheiten im Grundgesetz in Artikel 5 verankert. Hier stehen vor allem das Recht auf Meinungsäußerung und den freien Zugang zu Quellen im Vordergrund.

Obwohl in Deutschland grundsätzlich hohe Standards für den Schutz von Medienschaffenden gelten, sind sie nicht vollständig vor Drohungen und Übergriffen sicher.

Reporter ohne Grenzen veröffentlicht Rangliste 2025

Wie in jedem Jahr veröffentlichte die internationale NGO Reporter ohne Grenzen, die sich für Pressefreiheit und gegen Zensur einsetzt, auch 2025 einen Überblick über den Status Quo der weltweiten Pressefreiheit. Deutschland belegt in diesem Jahr Platz 11 – ein Abstieg um einen Rang im Vergleich zum Vorjahr.

Bildnachweis: Reporter ohne Grenzen e.V.

Am meisten gefährdet ist die Pressefreiheit in Asien und Afrika. Dementsprechend bilden die Länder Nordkorea und Eritrea Schlusslichter der diesjährigen Liste. In diesen Ländern mit kaum nennenswerter oder fehlender Pressefreiheit werden kritische Stimmen zensiert und Journalist*innen aufgrund ihrer aufklärenden Arbeit verfolgt oder sogar ermordet.

Trend zur Verschlechterung der Pressefreiheit

Wie die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Insgesamt steht es um die weltweite Pressefreiheit immer schlechter. 

Bildnachweis: RSF

Der Grund dafür sind in Deutschland, laut Reporter ohne Grenzen, hauptsächlich Angriffe von Rechtsextremen und unverhältnismäßig große Hürden bei der Berichterstattung über den Nahostkonflikt. Redaktionen stehen unter wirtschaftlichem Druck und Journalist*innen werden in sozialen Netzwerken oder auf der Straße angefeindet.

Doch welche Länder übernehmen die Vorbildfunktion? Und wie gestaltet sich ihr System? Ein Blick auf die ersten Plätze der Rangliste verrät, gerade die skandinavische Länder garantieren einen hohen Schutz der journalistischen Rechte. Platz 1 gewinnt erneut Norwegen gefolgt von Estland, den Niederlanden und Schweden. Finnland und Dänemark belegen Platz 5 und 6.

Ihre Position lässt sich wie folgt begründen: Ähnlich wie in Deutschland garantieren in fast allen skandinavischen Ländern Gesetze eine hohe Informationsfreiheit – sowohl für Journalist*innen als auch für die allgemeine Öffentlichkeit. Auf der anderen Seite ist die allgemeine Stimmung in den Ländern im Vergleich zu Deutschland sehr gut und Journalist*innen werden so gut es geht rechtlich unterstützt.

Aber auch die Geschichte der Länder komme der Pressefreiheit zugute, so Reporter ohne Grenzen. Sie habe in diesen Ländern schon lange einen hohen Stellenwert. Medienfeindlichkeit seitens der Politik gäbe es fast gar nicht.


Haltung, Reflexion, Vielfalt, Qualität und neue Ideen stärken die Pressefreiheit. Und da kannst Du bereits jetzt mithelfen. Das Deutschlandradio veranstaltet jährlich das Forum für Journalismuskritik in Köln. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung: https://anmeldung.deutschlandradio.de/event.php?vnr=184-108


Quellen: Grundgesetz, Reporter ohne Grenzen, Tagesschau 

Ein Beitrag von

Alina Langreck

Alina (sie/ihr) ist seit 2024 aktives Mitglied in der Jugendpresse und seit 2025 im Vorstand tätig. Im Jahr 2024 war sie Teilnehmerin bei der Jugendredaktion auf der gamescom. Derzeit macht sie ihren Master in „Digitaler Journalismus“.

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